Dienstag, 22. Oktober 2019

Hohenloher Land: eine Kultour



Anläßlich eines Familientreffens hatten wir die Gelegenheit, uns einige Highlights des Hohenloher Ländchens anzusehen.Wir waren erstaunt, wie viel Kultur man hier auf kleinem Raum finden kann.

Die Stuppacher Madonna von Matthias Grünewald ist 1516 entstanden. Sie ist in einem kleinen Kirchlein in einem Vorort von Bad Mergentheim, in Stuppach, untergebracht. Man sollte sie nicht ohne Führung besuchen, da sie sonst nur hinter einer Glaswand aus einiger Entfernung zu sehen ist. Leider sind die Führungen selten, besonders außerhalb der Saison.







Absolut atemberaubend ist die Herrgottskirche in Creglingen. In einer Kapelle aus dem Jahr 1389, die seit 1530 evangelisch ist, befindet sich eine fantastische Ansammlung herausragender Kunstwerke. Der große geschnitzte Hauptaltar ist von Tilman Riemenschneider aus dem Jahr 1505. Die Seitenaltäre sind aber mindestens genau so schön, besonders der rechte (Bild), mit Gemälden auf den Außenflügeln signiert 1496 von Jakob Mühlholzer. Auch der Hauptaltar im Chor, aus dem späten 15ten Jahrhundert ist bemerkenswert mit geschnitzten und bemalten Figuren.



Eine erstaunliche Entdeckung ist die Krypta in Unterregenbach. In dem winzigen Ort befand sich offensichtlich vor über 1000 Jahren eine riesige dreischiffige Basilika, von der nur noch die Krypta erhalten ist. Unter der daneben-liegenden St. Veitskirche finden sich Überreste einer noch älteren kleinen Saalkirche aus karolingischer Zeit. Auch heute weiß man noch nicht, wer die Bauwerke errichtet hat und warum gerade an diesem heute so verlassenen Ort.



Mindestens ebenso erstaunlich sind die Fresken im Nachbarort Bächlingen, wo Kusine Regine im alten Fischhaus wohnt. Die evangelische Johanneskirche gilt als die älteste der Region, entstanden um 1245. Sie erhielt später einen Fachwerkaufbau mit Kornspeicher für Notzeiten oder als Zehentscheuer. Das Besondere sind aber die exzellent erhaltenen Fresken im Chorraum. Entstanden um 1350 wurden sie in der Reformation überstrichen, erst 1914 wieder entdeckt und daraufhin freigelegt und restauriert. Der Erhaltungszustand ist angesichts der Entstehungszeit unglaublich.



Zum Abschluss haben wir noch das Kloster Schöntal besucht. Auf dem herrlich gelegenen Gelände an der Jagst wurde im Bereich eines alten Zisterzienserklosters (das auch das Grab des Götz von Berlichingen beherbergt) 1732 die große Barockkirche erbaut. Abgetrennt von einem schmiedeeisernen Lettner befindet sich im Chorraum ein überbordender barocker Hochaltar.

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